Der Palast war das Wohnhaus des prateser Kaufmanns Francesco di Marco Datini, wurde im 1383 gebaut und ist ein seltenes Beispiel für einen Wohnsitz aus dem späten vierzehnten Jahrhundert, der auch außen mit Fresken verziert ist.
Datini hatte durch die aufgeteilte Bildung beteiligter Betriebe und die Annahme moderner Verwaltungssysteme ein ausgedehntes Handelsnetz gegründet und geleitet, wodurch er zu beachtlichem Reichtum kam, den er - da keine männlichen Erben vorhanden waren - nach seinem Tod einer frommen Einrichtung hinterließ. Die Einrichtung ließ zum Dank die Außenmauern des Palazzo von Niccolò Gerini und seinen Schülern mit sechzehn Szenen aus dem Leben des Wohltäters schmücken (die Originale sind in den Räumen des Staatsarchivs ausgestellt).
Um 1390 beauftragte Datini die damals beliebtesten Künstler Niccolò di Pietro Gerini, Agnolo Gaddi, Bartolomeo di Bertozzo und Tommaso del Mazza mit den Freskenmalereien des Hofs und der Innenräume. In dem prächtigen Wohnsitz, der zugleich aber auch ein Ort der Arbeit und Zentrum seiner Geschäfte war, wurden Fürsten, Adligen und berühmten Persönlichkeiten die Gastfreundschaft geboten, wie Papst Alexander V. und König Louis d'Anjou. Der Palast wird gegenwärtig für zeitgenössische Ausstellungen genutzt und beherbergt im ersten Stock das Staatsarchiv, welches das überaus wertvolle Datini-Archiv umfasst, das neben der Korrespondenz und den Dokumenten seiner vielen Betriebe auch zahlreiche Buchhaltungseintragungen enthält und somit ein unersetzliches Zeugnis der Geschäftspraktiken des 14. Jh., des Betriebs der Plätze, der Wechsel und Preise ist. In dem Archiv wird außerdem ein Original-Stoffmuster aus dem 14. Jahrhundert aufbewahrt.
Das Datini International Institut für Wirtschaftsgeschichte befindet sich ebenfalls in dem Gebäude.